Donnerstag, 19. August 2010

Es geht so schnell

Langsam werde ich melanchonisch, denn Magnus wächst einfach viel zu schnell. Zu Beginn meiner Elternzeit hat er noch Mamas Milch getrunken und ganz lieb und unschuldig auf seiner Spielwiese gelegen. Nun krabbelt er durch das Haus, zieht sich an allem hoch was geht und ist schon fast am Laufen! Wo ist nur die Zeit geblieben? Es wird nun auch immer schwerer ihn zu wickeln, weil er einfach nur noch am zappeln ist. Seine Breichen-Portionen werden immer größer und die Windelportionen dementsprechend auch!

Windelberg


Manchmal frage ich mich, besonders in nächtlichen Stunden, wenn  ich ihm wickle, wie man es schaffen kann, als kleines Baby die Windel nicht nur bis zum Rand sondern darüber hinaus vollzusch*****? Wenn der ganze Nacken vollgeschmiert ist und ich mich echt ein bisschen vor meinem eigenen Kind ekele, ist das normal? Macht das jedes Kind so? Ich höre meine Frau immer kichern, wenn ich mal wieder (leise) fluche und mich ein bisschen angewidert schüttel. Mein Sohn findet das alles sehr witzig und freut sich, wenn Papa versucht, den Ekel zu unterdrücken.

Ich bin nur froh, dass mich meine Frau neben der Arbeit unterstützt, wo sie kann. Sie geht einkaufen, hat mit ihrem Chef abgemacht, einmal in der Woche freizuhaben um mit Magnus und mir den Tag zu erleben und lässt mich am Samstag ausschlafen. Eigentlich hätte ich die Elternzeit zuerst haben müssen, weil ich nicht wusste, wie anstrengend ist ein Kind großzuziehen. Dan hätte ich meine Frau in ihrer Zeit mehr unterstützt. Aber wenn vielleicht irgendwann ein zweites unterwegs ist, werde ich sie mehr unterstützen und ihr helfen. Ich vermute aber, dass Frauen ganz gut ohne uns klar kommen würde, sie brauchen uns eigentlich nur für die Fortpflanzung, den Rest kriegen sie ganz gut allein hin, so wie bei den Tieren! Erschreckend.

Trotzdem genieße ich die Zeit mit meinem Sohn, auch wenn er manchmal ohne Grund schreit oder einfach nur bockig ist und er mich zur Weißglut bringt, bin ich froh, mich für die Elternzeit entschieden zu haben, denn so lernt man sich selbst auch nochmal ganz anders kennen. Klar habe ich auch schon einmal heulend vor Magnus gestanden, als er so laut und traurig geschrien und geweint hat, dass ich einfach nicht mehr weiterwusste, dieses Erlebnis hätte ich ohne die Elternzeit wahrscheinlich nie gehabt.

Beim zweiten Kind werde ich es auf jeden Fall nochmal nutzen.

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